Im Traum steht Klett vor einem großen Bahnhof. Die Fassade so breit wie zwei Fußballfelder und turmhoch. Aus Backstein gemauert, ohne Vorsprünge und mit nur sechs oder sieben kleinen Fenstern. Der einzige Ein- und Ausgang ist mit einer Haustür in normaler Größe verschlossen. Klett muss seinen Zug erreichen, aber als er versucht, in die Bahnhofshalle zu kommen, strömen endlos Menschen aus dem schmalen Ausgang. Erst nach vielen Minuten werden es weniger, und er kann sich ins Innere drängeln. Dort ist es jetzt menschenleer. [Lesezeit ca. 2 min] „Der große Bahnhof“ weiterlesen
Vom Schwimmen
Streben wir nicht alle nach dem Meer? Zieht es uns nicht immer an den Strand? In die Brandung springen, unter Wasser schwimmen wie ein Fisch, auftauchen wie ein Delfin, angespült werden wie eine Echse, auf allen Vieren durch den Sand wie ein nasser Hund, dann der aufrechte Gang, Sandburgen bauen, Kanäle graben, Städte planen, Kriege führen. Klett kann nicht schwimmen und meidet das Wasser. [Lesezeit ca. 2 min] „Vom Schwimmen“ weiterlesen
Vom Fliegen
Im Traum fliege ich wie ein Drachen durch Straßenschluchten. Ich ziehe ein Seil mit eingeknoteten schwarzen Schleifen hinter mir her. Zwischen fünf- oder sechsgeschossigen Häusern mit kleinen Fenstern und ockerfarbenen Fassaden. Manche haben Dachterrassen. [Lesezeit ca. 2 min] „Vom Fliegen“ weiterlesen
Vom Pferd
Die Kastanien der Allee haben sich dezent und leise von ihren Blättern getrennt. Klett steht frühmorgens mit der Kaffeetasse auf dem Balkon. Ein alter Mann fegt das Laub vor dem Haus gegenüber zusammen. Genau bis zur Grenze zum jeweiligen Nachbarhaus. Er hofft auf ein bisschen Bodennebel am Rhein beim Hundegang. Aber er hat beim Frühstück getrödelt, und als sie auf den Wiesen am Fluss ankommen, hat die Herbstsonne für klare Verhältnisse gesorgt. Klett sieht drei Reiter in einiger Entfernung unterm Deich entgegenkommen. [Lesezeit ca. 5 min] „Vom Pferd“ weiterlesen
Hunde und Hände
Das Beste am Menschen sind seine Hände, denkt der Hund. Damit kann er die unglaublichsten Sachen machen: Türen aufschließen, Dosen öffnen, schwere Taschen mit Futter schleppen, Autofahren, Bälle werfen. Und vor allem und kraulen und streicheln. [Lesezeit ca. < 1 min] „Hunde und Hände“ weiterlesen
Die Nadel
Keine Ahnung, wie ich hier hochgekommen bin. Wundert mich auch, dass hier an der Spitze dieses eigenartigen Bauwerks ein Sitz angebracht ist. Man hat mich zum Glück angeschnallt. Und gut, dass ich keine Höhenangst habe, denn in gut fünfundsiebzig, achtzig Metern auf der Spitze einer Nadel zu hocken, ist nichts für furchtsame Gemüter. So überblicke ich die Stadt, die selbst aus dieser Höhe bis über den Horizont hinausreicht. Es geht ein leichter Wind, und die Nadel bewegt sich erstaunlicherweise nicht ein bisschen. Muss an der Konstruktion liegen, wozu immer die gut sein mag. Nur daran, wie ich wieder herunterkommen, darf ich nicht denken. [Lesezeit ca. 9 min] „Die Nadel“ weiterlesen