Zufrieden

Völlig überraschend kam eine Einladung von Thibaud. Er sei wieder zurück in der Stadt und habe sogar sein altes Haus wieder mieten können. Ulla wohne gleich um die Ecke. Es solle ein Fest sein so wie früher. Tatsächlich trafen wir alle beinahe gleichzeitig ein. Zu zehnt oder zwölft standen wir vor dem Tor und wussten nichts zu sagen. Der Garten war in einem guten Zustand, und innen hatte Thibaud umfangreiche Umbauten ausführen lassen. Das Erdgeschoss war zu einem einzigen großen Raum geworden, tragende Wände durch runde Stahlsäulen ersetzt. Ulla stand hinter der Küchentheke und war mit den letzten Handgriffen bei der Zubereitung des Essens beschäftigt – eine große, stille Frau, etwa in Thibauds Alter, die jedem einzelnen die Hand gab, aber wenig mehr als eine Begrüßungsfloskel von sich gab.

Dann kam Thibaud die Treppe herunter. Er sah gut aus, trug die Haare wieder länger und lächelte in die Runde. “Kommt, setzt euch an den großen Tisch. Lasst uns essen und trinken!” Die Beiden hatten ein köstliches Mahl bereitet, und wir aßen mit großem Genuss, ohne dass viel gesprochen wurde. Dann räumten Hanshubert und Ejo ab. Knut und Ella kochten Kaffee, und Thibaud holte ein paar Flaschen aus dem Keller. Nachdem er allen eingeschenkt und die Gläser verteilt hatte, prostete er uns zu, und ich erwartete, dass er mit einem seiner berühmten Monologe beginnen würde. Aber das blieb aus. Ulla war mit ihrem Stuhl dicht zu ihm gerückt und hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt. Thibaud sah sehr zufrieden aus.

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