Die Dinge waren erheblich schief gelaufen für mich. Audrey hatte im Verlauf der Scheidung fast unseren ganzen Besitzstand zugesprochen bekommen, ich dagegen nur die Schulden. Klar dass ich abhaute. Und dann Bills Angebot annahm, sich seiner Truppe anzuschließen. Wir gastierten gerade in Kingman, Arizona, und ich hatte meinen ersten Honorarscheck eingelöst. An jenem Abend wollte ich fressen und saufen und mir eine scharfe Nutte leisten. Denn seit dem Ende meiner Ehe fehlte mir vor allem ein warmer Arsch im Bett. Die Bar lag in der Gegend, die man woanders Zentrum nennen würde. Ein langer, dunkelbrauner Schlauch, der sich ganz durch einen anderthalbgeschossigen Häuserblock mit jeder Menge sinnloser Läden zog. Das Ding war so breit wie hoch und mit roten Kunstlederapplikationen sowie einem schimmeligen Spiegel hinter der langen Theke versehen. Alle zwei Meter beugte sich irgendeine Gestalt über seinen Drink und aus den versteckten Lautsprechern quoll Fahrstuhlmusik. Durch den Qualm der Zigarren und Zigaretten konnte ich das Ende des Raums nicht erkennen. Ich wählte einen Platz in der Nähe des Vorderausgangs und bestellte einen Long Island Ice Tea. Wie meist musste ich dem Bartender das Rezept verraten und darauf bestehen, dass er die Brühe mit Pepsi aufgoss. Der erste Schluck bewies, dass er ein guter Coacktail-Mixer war. Dann sah ich sie am Ende des Tresens, den Rücken zum stark getönten Fenster. [Lesezeit ca. 18 min]
Nein, sie war und ist nicht das, was man „mein Typ“ nennt, diese schlanke, ja, dünne und sehnige Frau mit den schwarzen Haaren und einem Paar flaschengrüner Augen hinter ziemlich dicken Brillengläser. Sie trug einen breitkrempigen Hut wie ein Rancher oder Cowboy aus dem Nordwesten, leicht in den Nacken geschoben. Vor sich zwei leere Gläser, die Größe für einen einfachen Whiskey ohne alles, dazu ein zweites Glas und einen Krug Eiswasser. Sie zog an ihrer meterlangen Damenzigarette, legte den Kopf nach hinten und blies den Rauch hoch zur schmuddeligen Holzdecke. Als sie den Hut abnahm und neben sich auf die Bank legte, konnte ich erkennen, dass sie das Haar raspelkurz trug – eine weitere Eigenschaft, die mich normalerweise abtörnt. Andererseits weckte ihr Äußeres meinen Ehrgeiz, denn ihr ganzes Outfit ließ darauf schließen, dass sie keine Gelegenheitsprostituierte war, sondern entweder einfach nur da in der Bar ein paar Drinks nehmen wollte. Oder auf der Suche nach einem Kerl für die Nacht war.
Wir machten nicht viel Worte, sondern tranken schweigend weiter, nachdem ich zu ihr rübergerückt war und mich vorgestellt hatte. Mehr als ihren Namen hatte sie nicht von sich gegeben. Das Angebot, einen Drink von mir spendiert zu bekommen, lehnte sie mit einem mitleidigen Lächeln ab. Mein zweiter Long Island hatte sich in Richtung Hirn bewegt und mein Hungerzentrum angeregt. Wo man denn hier ein ordentliches Steak bekäme, fragte ich den Barkeeper. „Bei Ma Rose“, sagte der und zeigte in eine ungefähre Richtung. „Zeig ich dir“, kam von ihr. Sie bestellte einen Ochsenspieß und nannte das eine Spezialität. Ich orderte ein Porthouse. Nachdem wir Fleisch, Fries und Salat vertilgt und eine Menge Bier getrunken hatte, fragte ich sie: „Wohnst du hier?“ Sie schüttelte den Kopf: „Auf Durchreise.“ Wir verließen Ma Rose’s Steak Parlour, und sie sagte nur: „Komm.“
Sie hatte ein Zimmer im Beale, dem Hotel, das gleichzeitig die einzige Sehenswürdigkeit in diesem staubigen Kaff ist. Die Air Condition war laut, tat aber, was sie sollte. Und trotzdem schwitzten wir in dieser Nacht alles aus, was wir am Abend getrunken hatten. Aus heutiger Sicht betrachtet würde ich diese acht Stunden als eine Art Match bezeichnen, in dem es nur ums Gewinnen ging. Aber letztlich ging die Sache unentschieden aus. Wir ließen uns gegen sieben ein enormes Frühstück ans Bett bringen, und nach dem ersten Kaffee wurde sie unerwartet gesprächig. So lernte ich Charlene kennen, die Frau für meine nächsten Jahre. Dass sie auf der Durchreise war, erwies sich als eine Art Lüge. Denn eigentlich war sie auf der Flucht. In North Dakota wurde sie wegen verschiedener Gaunereien gesucht, die sie nicht näher beschreiben mochte. In Bismarck hatte sie einem älteren Herrn das Auto gestohlen, ein Bündel Bares und eine Amex-Karte. Und fuhr nun schon seit vier Wochen ziellos durch den Nordwesten und peilte Las Vegas an. In Kingman war sie eine Woche zuvor gestrandet, weil der 68er Buick den Geist aufgegeben hatte. Seitdem pendelte sie zwischen dem Hotelzimmer, der Bar und Ma Rose hin und her.
Ich stellte Charlene Bill vor. Ob er einen Job für sie habe. „Klar,“ sagte Bill, „klar. Wir brauchen jemanden für die Tageskasse und den Vorverkauf.“ Ja, das können sie, log Charlene, sie habe schon oft an der Kasse von diesem oder jenem Laden gearbeitet. Und so wurde sie Teil der Truppe und meine Geliebte. Als Bill nach Dakota wollte, baten wir um Urlaub und flogen nach Florida, um dann in Ann Arbor, Michigan, wieder dazuzustoßen. Bald übernahm Charlene die gesamten Finanzen und machte das gut. Auch ich lernte immer mehr dazu, trainierte und probte jeden Tag sechs bis sieben Stunden, um endlich eine eigene Nummer einstudieren zu können. Die Tournee in jenem Jahr führte uns durch den ganze Mittleren Westen und war ein grandioser Erfolg. Außer in Detroit waren alle Shows ausverkauft, und Bill zeigte sich wieder einmal großzügig. Von der Prämie kauften Charlene und ich ein ziemlich luxuriöses Reisemobil, um nicht mehr auf due schäbigen Motels angewiesen zu sein, die gerade in den kleineren Städten die einzigen Übernachtungsmöglichkeiten boten. Vorbesitzer war ein Ex-General, der das Gefährt aus Europa mitgebracht hatte, damit – wie er sagte – mit seiner Frau jeden Winkel der USA bereist hatte und nun als Witwer keine Lust mehr hatte umherzufahren.
Wir nannten den Wohnbus Homer, ohne dass je klar wurde, wie wir auf den Namen gekommen waren. Nur die Stars der Tour fuhren eigene Trailer oder Mobile, und natürlich waren manche der langjährigen Mitreisenden neidisch auf uns. Aber Charlene schaffte es mit ihrer lakonischen Freundlichkeit, bei allen beliebt zu sein. Und wer wollte sich schon mit der Herrin über die Kohle anlegen? Im Winterquartier in Palm Springs lernte ich Marshawn kennen, den Altmeister der Bike-Stunts. Bill hatte für uns alle Bungalows in einem Wohnpark reserviert, von denen sich je drei einen Pool teilten. Wir genossen es, zwei Monate in einem festen Haus wohnen zu können bei gleichbleibend idealem Klima und einem wunderbaren Schwimmbecken direkt vor dem Schlafzimmer. Marshawn war auf Bills Einladung hier, eine Art Coach für die Artisten. Zufällig bewohnte er mit seiner jungen Frau – seiner sechsten Gattin wie er ständig betonte – den Bungalow links neben uns. So saßen wir beinahe jeden Abend bei Sonnentergang draußen am Wasser, aßen etwas, tranken milde Drinks und redeten. Oder schwiegen und ließen Licht und Luft auf uns wirken.
Schnell wurde deutlich, dass der alte Mann ein Auge auf Charlene geworfen hatte und tagsüber öfter mit fadenscheinigen Gründen bei uns auftauchte, um sie in Gespräche zu verwickeln. Im Gegenzug spürte ich, dass mich die Gegenwart von Chrystall, seiner Frau, nervös machte. Sie wird Anfang dreißig gewesen sein, also deutlich weniger als halb so alt wie er. Keine Schönheit, aber mit einer erotischen Ausstrahlung gesegnet, die fast jeden Mann zu merkwürdigen Dingen verleitete. Nun war ich kein bisschen eifersüchtig und wäre es nicht einmal geworden, wenn Marshawn es geschafft hätte, Charlene ins Bett zu kriegen. Ob sie das in meinem Fall und in der Nähe von Chrystall auch so sah, wusste ich nicht. Es geschah dann in der Wüste, kaum zweihundert Fuß von der Siedlung entfernt, im Staub hinter einem Felsen. Ich war ihr einfach nachgegangen. An manchen Tagen schlenderte sie den Fahrweg zwischen den Bungalows entlang, um dann irgendwann hinter der Begrenzungsmauer zu verschwinden. Ich war ihr einfach nachgegangen und hatte dann „Hey!“ gerufen. Sie war stehengeblieben, hatte gelächelt und sofort begonnen sich zu entkleiden. Es blieb das einzige Abenteuer, denn nachdem ich sie gevögelt hatte, verlor sie jede Anziehungskraft für mich.
Und als dann wohl auch die sexuellen Fragen zwischen Charlene und Marshwan geklärt waren, freundete ich mich mit dem Großmeister an. Möglicherweise betrachtete er mich als seinen Erben. Vielleicht aber mochte er die anderen Fahrer einfach nicht. Jedenfalls erzählte mir eines Nachts als die Frauen schon lange in ihren Betten lagen und wir flaschenweise gekühlten Chardonnais aus Kalifornien soffen, er habe immer von einer Nummer geträumt, die bisher niemand zustandegebracht habe. Er selbst sei schon zu alt gewesen als ihm die Idee gekommen sei. Kurz gesagt: Es ging um einen Sprung mit einer wirklich schweren Maschine, und zwar ohne Rampe. „Du würdest auf einen Schlag berühmt werden,“ sagte er. Und ich antwortete: „Oder sterben.“ Tatsächlich begannen wir im März mit den Experimenten. Marshawn hatte ein Gelände jenseits des Canyons gepachtet und dort eine Holzhütte als Station, Werkstatt und Garage errichten lassen. Bill hatte mir genau sechs Wochen Zeit gegeben: „Entweder danach ist der Trick show-reif, oder du brichst die Sache ab und kommst zur Truppe zurück.“ Ich willigte ein.
Und so verbrachten wir sechs Wochen im Camp, Marshawn, die Mechaniker Ed, Dave und Sid und ich. Mein Lehrmeister hatte alles Lebensnotwendige in die Einöde schaffen lassen, sodass wir uns ganz auf den Trick konzentrieren konnten. Tatsächlich sah die Maschine nur aus wie eine schwere Indian, denn unter dem hauchdünnen Kunststoff versteckte sich eine leichte, extrem starke Geländemaschine. Deshalb saß der Sprung schon ab Woche vier sicher, und in den letzten Tagen erreichte ich Flüge von über 120 Yards. In Savannah stieß ich wieder zum Tross. Charlene und ich konnten stundenlang nicht voneinander lassen, so sehr hatten wir uns gegenseitig vermisst. Bill hatte die Presse zur Vorstellung meiner Nummer nach Atlantic City einbestellt, und alle waren gekommen: die üblichen Journalisten der Entertainment-Industrie, die Sensationsjäger und die vielen TV-Teams, die Berichte über solche Dinge in die vielen Kanäle in ganz Nordamerika, Asien und Europa einspeisten. Ich war berühmt und bekam allerlei Angebote. Aber natürlich fühlte ich mich Bill verpflichtet und sprach jedes kleine Engagement mit ihm ab. Auch die Rolle in einem Film über die gute alte Zeit der Sensationsshows, der im folgenden Sommer in Florida gedreht werden sollte.
Zu Weihnachten heirateten wir in einer Hochzeitskapelle in Downtown Vegas, einem schmucklosen weißen Raum ganz ohne Elvis-Kult und sonstigem Kitsch. Der Mann, der uns traute, war ein waschechter Friedensrichter mit einer Lizenz des Staates Nevada, der seine Aufgabe schnell und schnörkellos erledigte. Ich überraschte Charlene damit, dass uns eine Stretch-Limo abholte und mit einer Nacht in der Liberace-Suite im Vegas Hilton. Eine Schar dezenter Kellner servierte uns ein fantastisches Sechs-Gänge-Menü, und ein Liberace-Darsteller spielte dazu unentwegt auf dem weißen Flügel, an dem schon der Meister selbst gesessen hatte. Wir waren dann aber auch froh als wir wieder in unser Mobil zurückkehrten, das weit draußen in einem stillen, fast leeren Trailerpark stand.
Auch wenn die Tour ein Sensationserfolg wurde, war ich mit meinen Kräften am Ende als wir Ende Februar ins Winterquartier in der Nähe von Pensacola gingen. Ich weiß noch wie ich am zweiten oder dritten Abend bei Bill auf der Veranda saß, die er vor seinem Mobil hatte bauen lassen. Man konnte den Golf riechen, und Millionen Wasservögel machten in der Dämmerung Geräusche. Wir tranken Seven & Seven aus sehr großen Gläsern. Er hatte mir eine fette Cuba-Zigarre angeboten, aber ich hatte abgelehnt, sodass nur er dicke Rauchwolken in den Nachthimmel blies. „Weiß schon,“ sagte er, „brauchst mir nichts zu erklären. Du bist durch mit der Sache.“ Ich nickte. „So ist das eben, wenn einer nicht im Zirkus geboren ist. Kein Problem. Dann muss man aufhören. Oder eine Pause machen. Kannst du dir vorstellen, eine Saison auszusetzen und dann wieder einzusteigen?“ Darauf hatte ich keine Antwort. „Weißt du was, ich spendier euch eine Europareise. Charlene und du nehmt euch Zeit und fahrt überall hin, wo ihr hin wollt. Dann kommt ihr zurück, und du machts wieder mit bei der Show? Was sagst du dazu?“ Bill hätte mir sicher kein solches Angebot gemacht, hätte er gewusst, dass wir nicht zurückkehren würden. Dass wir in Europa bleiben würden.
Charlene war begeistert von der Idee. Homer überließen wir Gene und Jean, dem jungen Paar, das in der kommenden Saison mit einer sensationellen Hochseilnummer mitreisen würden. Die würden gut auf unser geliebtes Mobil aufpassen. Als wir in Paris landeten, überraschte mich Charlene mit ziemlich perfekten Französischkenntnissen. Bis mir einfiel, dass sie gelegentlich Andeutungen über ihre kanadische Herkunft gemacht hatte. Denn immer noch wusste ich so gut wie nichts über ihre Vergangenheit, über ihre Familie, ihre Eltern. Ich kannte ja nicht einmal ihren richtigen Namen, war sie mir doch damals begegnet, als sie schon mit gefälschten Papieren unterwegs war. Dafür konnte ich sie ein paar Wochen mit meinen exzellenten Deutschkenntnissen überraschen, die ich meinem Grandad Eric zu verdanken hatte. Der war 1935 mit vierzehn Jahren als Adoptivsohn des jüdischen Ehepaars Stein eingewandert, die Nazideutschland verlassen hatten, um in Sicherheit leben zu können. Erich Stein sprach zeit seines Lebens genauso gut Deutsch wie Englisch, und mir hatte es kleiner Junge einen Heidenspaß gemacht, eine Sprache zu sprechen, die bei uns in Südkalifornien niemand verstand.
In Offenburg kauften wir dann ein Wohnmobil für unsere große Rundreise, ein Modell, das unserem Homer glich, der ja auch aus Europa stammte, nur etwas kleiner. Dafür mit einem robusten und bärenstarken Dieselmotor, der es uns auch erlauben würde, die Alpen abseits der Autobahnen zu überqueren. Während in den Vereinigten Staaten kaum jemandem Charlenes indianisches Aussehen aufgefallen war, wurden wir in der Schweiz und in Österreich mehrfach darauf angesprochen. Und wenn es auch nur so war, dass jemand sie mit Cher verwechselte oder fragte, ob sie mit der berühmten Sängerin verwandt sei. Mir erging es nicht viel besser. Alle paar Tage wurde ich um ein Autogramm gebeten, weil mich Leute für Steve McQueen hielten, und es war jedesmal mühselig zu erklären, dass der Schauspieler ja wesentlich älter war. Aber die Menschen hatten sein Bild aus jenen Jahren konserviert, in denen er noch ein junger Wilder war.
Über Griechenland reisten wir in die Türkei, setzten über nach Rhodos, wo wir an einem sehr einsamen Strand fast drei Wochen blieben. Dann ließen wir Homer II nach Brindisi transportieren und bewegten uns per Schiff durch die Ägäis. Die längste Tour, bei der wir selten öfter als zweimal an einem Ort übernachteten, führte uns an Italiens Stiefelspitze, einmal rund herum um Sizilien und dann an der Küste entlang über Neapel und Rom bis nach Pisa. In den Cinque Terre verbrachten wir wieder ein paar Wochen in einer relativ ruhigen Bucht bis wie nach Venedig aufbrachen, die Stadt, in die wir uns beide sofort verliebten. Da saßen wir in einem kleinen Café am Zattere, überblickten die Lagune und schworen uns, im Alter hierher zu ziehen. Aber schon auf der Fahrt nach Wien zeigten sich erste Anzeichen von Charlenes Krankheit.
Auch Wien nahm uns gefangen. Wir hatten einen angenehmen Platz in den Donauauen gefunden, ruhig, mit sehr freundlichen Nachbarn, Pensionären aus Österreich, Deutschland und Skandinavien, und jeden Abend brannte vor irgendeinem Wohnwagen ein Feuer oder glühte ein Grill, und wir waren immer eingeladen. An einem lauen Spätsommerabend fand direkt am Strom ein großes, buntes und lautes Fest statt. Wir blieben bis zum Morgengrauen und hatten ein wenig zuviel getrunken. Stolperten ins Schilf und liebten unter einer Trauerweide. Es wird an diesem Morgen gewesen sein, dass ich Charlene sagte, ich hätte gern ein Kind von ihr. Sie antwortete nicht, wie sie so neben mir lag im flachen Gras, und schüttelte nur den Kopf. Erst Tage später, wie waren wieder auf der Straße und steuerten Budapest an, sagte sie etwas dazu: „Ich will kein Kind. Und dafür gibt es mehr Gründe als ich aufzählen könnte.“ Wie üblich war dies das ihr erstes und letztes Statement zur Sache. So kamen wir auf den Hund beziehungsweise die Hündin.
Der Hund kam früher als erwartet. Wir hatten einen sehr großen, unter europäischen Campern berühmten Platz am Balaton angesteuert, wo wir sofort einige Paare trafen, denen wir auf unserer Tour schon begegnet waren. Unter anderem die beiden älteren Herren aus Dänemark, die uns erklärt hatten, sie seien ein Ehepaar und könnte bald silberne Hochzeit feiern. Die hatten direkt nach der Pensionierung ihren Haushalt aufgelöst, das Häuschen bei Esbjerg verkauft und den Erlös in einen umgebauten Reisebus investiert. Mir kamen sie sehr dänisch vor, obwohl ich eigentlich keine Vorstellung davon hatte, wie Dänen im Allgemeinen sind. Rasmus und Ove, so hießen die zwei, waren im vierten Jahr unterwegs und richteten sich inzwischen nach den Jahreszeiten: Die Winter verbrachten sie im Süden der iberischen Halbinsel, im Hochsommer traf man sie meist hoch im Norden, im Frühling ging es immer nach Südfrankreich und Norditalien, und im Herbst waren dann entweder die britischen Inseln oder eben Österreich, Ungarn, Tschechien und andere östliche Länder dran. In Spanien hatten sie im ersten Jahr eine Streunerin aufgegriffen, eine Windhündin von der Rasse der Galgos. Das Tier war nicht weniger zurückhaltend und höflich als seine Herren, dazu aber ziemlich misstrauisch.
Luden Rasmus und Ove Leute zur Party vor ihrem Bus ein, zog sich Tigra, so ihr Name, in mobile Heim zurück und ließ sich den ganzen Abend nicht sehen. Und nun hatte die Galgo-Dame einen Wurf produziert, nachdem sie sich – so drückte es Ove aus, mit einem strammen belgischen Schäferhund eingelassen hatte. Die sieben Welpen waren gut zwölf Wochen zuvor in der Nähe von Dubrovnik zur Welt gekommen, und weil die Hundebabys so wunderbar gelungen waren, hatten fünf von ihnen noch in Kroatien neue Halter gefunden. Nummer Sechs wollten die Dänen behalten, aber der siebte Sproß, der war zu haben. Eine Hündin, dünn wie ihre Mutter aber mit dem Kopf ihres Vaters und einem drahthaarigen Fell. Dunja wurde die Begleiterin auf dem Rest unserer Reise, die uns von Ungarn aus nach Triest führte, dann quer durch den Norden Italiens, den wir ja schon kannten, bis ins Languedoc auf einen Platz in der Nähe von Béziers mit eigenem Strand. Es war inzwischen Oktober, die Nächte wurden kühl, und ab dem 15. verließen die meisten Camper den Platz, sodass wir mit den Dauerbewohnern allein blieben.
Charlene schlief inzwischen viel, nachts nie weniger als neun Stunden, und tagsüber legte sie meist zwei Nickerchen ein. Sie aß zunehmend weniger, trank aber immer mehr Wein. Eigentlich zu jeder Mahlzeit außer dem Frühstück, und der mit Wasser verdünnte Rosé der Region war ihr üblicher Erfrischungs-Drink. Wir sprachen nie über ihre Krankheit, weil uns beiden klar war, dass es kein Gespräch etwas ändern würde. Dass es auch unerheblich war, welche Diagnose ein Arzt stellen würde. Wir konzentrierten uns ganz darauf, gut miteinander umzugehen. Und verbrachten viel Zeit damit, Dunja auszubilden. Offensichtlich hatte sie das enorme Lernvermögen der Malinois geerbt, denn schon mit kaum drei Monaten beherrschte sie alle Grundkommandos aus dem Eff-Eff. Weil sie zudem ganz extrem auf Charlene und mich bezogen war, ging sie ab ihrem fünften Monate nur noch ohne Leine – außer da, wo man uns Zwang, den Hund anzuleinen. Ganz offensichtlich mögen die Franzosen im Süden keine Hunde, denn wir wurde häufig schlecht behandelt oder gar beschimpft, wenn wir mit der Hündin unterwegs waren.
Schließlich brachen wir nach Deutschland auf, weil Charlene so gern einmal Weihnachten im Land der Tannenbäume erleben wollte. Sie war inzwischen einigernmaßen schwach und wog kaum noch 45 Kilo. Zum Essen konnte ich sie nur noch mit ihren Lieblingsspeisen verlocken. Sie hatte sich halblegal Schmerzmittel beschafft, die ihr die wachen Stunden erträglich machten, und ganz auf Alkohol verzichtet. Waren wir auf Tour, erzählte sie mir stundenlang Geschichten aus ihrer Kindheit. Dunja lag dann im Fußraum und hörte auch zu. Man habe sie immer „Bastard“ genannt, und das habe ja sogar gestimmt, denn ihr Vater sei ja Indianer gewesen, vom Stamm der Winnipeg. Ein schwerer Trinker, der sich davonmachte als Charlene gerade sechs war. Seinen Hund, einen großen Mischling mit viel Fell und einem Ringelschwanz habe er einfach dagelassen, und der Rüde haben sieben Tage und sieben Nächte nach seinem Herrchen geweint. Dann habe der Hund eine Entscheidung getroffen und Charlene als neue Herrin adoptiert. Nachdem sie mit der Mutter nach Alaska gezogen war, in einen kleinen, schmutzigen Fischerort unweit von Juneau, hatte man den Hund erschossen, weil er kaum 200 Yards vom Haus entfernt in den Wald gelaufen war und der Schütze ihn für einen Wlf gehalten hatte.
Als wir zum ersten Mal den Rhein bei Weil sahen, ganz im Süden Deutschlands, waren wir beeindruckt. Mit jedem Kilometer weiter nördlich stieg unsere Bewunderung, und das Rheintal zwischen Mainz und Remagen nahm uns vollends gefangen. Wir beschlossen, an diesem Strom sesshaft zu werden. Anders als in Frankreich begegneten die Menschen hier unserer Hündin mit Wohlwollen, teils mit Begeisterung, und nicht selten hieß es, das sei aber ein schöner Hund. Dunja war jetzt mit knapp einem Jahr zu einer sehr souveränen, freundlichen Hündin geworden, die vor nichts Angst hatte und die wir auch einfach allein auf dem Campingplatz lassen konnten. Wir hatten eine Hundehütte angeschafft, die immer neben dem Eingang zu Homer II stand, und dort wartete sie geduldig auf uns. Nicht ohne gelegentliche Ausflüge über den Platz zu machen und andere Hunde zu besuchen. Charlene konnte sich an den Schlössern und Burgruinen nicht sattsehen, obwohl es ihr inzwischen große Mühe machte, mehr als vier, fünf Stufen nacheinander zu gehen. Manchmal trug ich sie, denn nun war sie so abgemagert, dass sie kaum mehr wog als ein Kind.
In Düsseldorf fanden wir einen großen Platz auf der linken Rheinseite, ganz nah am Fluss. Charlene war nicht mehr reisefähig. Also kaufte ich ein kleines Auto, damit wir zu dritt überhaupt nich gemeinsam irgendwohin konnten. Ob sie nicht doch in ein Krankenhaus wolle, fragte ich eines Abends, es wird der zweite oder dritte Advent gewesen sein. Aber sie schaute mich nur vorwurfsvoll an und sagte: „Hatten wir das nicht geklärt?“ Dunja suchte zunehmend die Nähe ihrer Herrin und kuschelte sich zu ihr, wenn Charlene tagsüber schlief. Zwei Tage vor dem Heiligabend rief völlig überraschend Bill an, von dem wir seit fast anderthalb Jahren nichts mehr gehört hatten. Er habe die Truppe aufgelöst und sich zur Ruhe gesetzt, in Lousiana, da habe er eines dieser kleinen Häuschen erworben, wo wir einmal im Winterquartier gewohnt hätten. Aber er plane, endlich mal nach Europa zu reisen; er wolle den alten Kontinent noch einmal sehen bevor er den Löffel abgebe. Ob wir uns treffen könnten. „Klar“, sagte ich, verschwieg ihm aber Charlenes Zustand. Er solle doch nach Möglichkeit nach Düsseldorf fliegen, wir würden ihn abholen.
Ab dem dritten Advent wurde das Wetter ungemütlich. Das sei hier um Weihnachten herum meistens so, sagte Herr Sosna, der Inhaber des Platzes, der in einem Steinhäuschen knapp außerhalb des Geländes wohnte. Charlene hatte sich Schnee gewünscht, deutsche Gemütlichkeit, Romantik und dergleichen. Statt dessen bekamen wir Dauerregen, milde Temperaturen und ab und an ein bisschen Sturm. Aber davon bekam sie nicht mehr viel mit. Über einen Bekannten von einem Bekannten von einem Freund von Herrn Sosna war ich an eine nie versiegende Quelle für Morphine gekommen. Alle vier Stunden spritzte ich Charlene eine Dosis, sodass sie einigermaßen schmerzfrei vor sich hin dämmern konnte. Wenn sie dann eingeschlafen war, drehte ich die Runden mit Dunja; meistens gleich in der Nähe vom Platz unten am Rhein. Manchmal fuhren wir in den Wald östlich der Stadt, das hatte mir Herr Sosna empfohlen. Der Hündin gefiel beides, wobei sie im Wald immer viel näher bei mir blieb, als müsste sie mich vor bösen Geistern beschützen. Mein Deutsch wurde immer besser, und ich unterhielt mich gern mit anderen Hundehaltern, fragte sie aus über die Stadt, über Land und Leute, über Deutschland und die Deutschen.
Je näher das Christfest kam, desto deutlicher wurde der deutsche Anteil in mir. Abends, wenn nur noch die Petroleumlaternen draußen und die Kerzen drinnen leuchteten, wurde ich das, was die Leute hier „besinnlich“ nannten. Genau in dieser – wie man sagt – blauen Stunde hatte Charlene ihre hellsten Momente, und an manchen Abenden konnten wir uns regelrecht miteinander unterhalten. Ihr Gewicht hatte sich stabilisiert seitdem sie gar nicht mehr vor die Tür ging und sie endlich auch akzeptiert hatte, von mir gefüttert zu werden. Wir sprachen über den Tag, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet waren, über die Zei bei Bills Truppe und die vielen Erlebnisse auf unserer Europareise. Eines Abends begann sie vom „Tier in mir“ zu erzählen, also vom Krebs in ihrem Körper, den sie mittlerweile betrachtete wie ein böses Haustier, das man aber nicht so einfach fortschicken kann. Sie konnte genau beschreiben, wo es hauste und wie es zubiss. Noch einmal versuchte ich sie zu überreden, einen Arzt zu konsultieren. „Lohnt nicht mehr“, antwortete sie bloß und lächelte.
Bill landete am Heiligabend in aller Frühe. Ich erwartete ihn am Ausgang der Gepäckausgabe, sah ihn durch die Automatiktür treten, bewaffnet mit einem gelben Rollköfferchen und einer altmodischen Ledertasche, gekleidet wie ein Dandy, er trug sogar eine karierte Golfmütze mit Bommel. Wir fielen uns lachend in die Arme und er sagte immer nur: „Oh, boy, oh, boy…“ Auf dem Weg zum Campingplatz berichtete er, dass sein alter Freund Ulf, ein pensionierter Hochseilartist begleiten würde. Der sei schon seit über dreißig Jahren wieder in Deutschland und kenne sich überall in Europa bestens aus. Ich versuchte ihn schonend auf Charlenes Zustand vorzubereiten, aber er hörte mir nicht richtig zu, sondern redete unentwegt auf Dunja ein, die bei ihm im Fußraum hockte und sich breit machte. Dann drehte er sich plötzlich um, wir überquerten gerade den Rhein auf der Brücke im Norden, und fragte: „Wird sie sterben?“ Ich nickte, und er fragte nun: „Wann?“ Immer wenn ich Charlene in unserem Wohnmobil alleine ließ, überkam ich unterwegs die Furcht, sie könne in meiner Abwesenheit sterben. So auch jetzt. Ich zuckte mit den Schultern: Weiß keiner.“ Ob sie ärztlich gut versorgt sei, wollte Bill dann wissen, und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu berichten wie Charlene mit der Krankheit umging.
Sie lag in ihrem bequemen Sessel, der Fernseher lief ohne Ton, und dämmerte noch immer nach der ziemlich hohen Dosis, die ich ihr am frühen Morgen verabreicht hatte. Ich berührte sie leicht am Arm und sagte: „Schau wer da ist!“ Langsam schlug sie die Augen auf, ihr Blick irrte durch den Raum bis sie die kleine, breite Gestalt in der Tür entdeckte und flüsterte: „Bill? Bist du’s?“ Unser ehemaliger Chef konnte seinen Schock kaum verbergen, ging zu ihr, küsste sie sanft auf die Stirn und sagte nur: „Ja, ich bin’s.“ Und ein bisschen später: „Was machst du für Sachen?“ Kurz nach Sonnenuntergang schlug das Wetter um. Ein leichter Sturm rüttelte Homer II durch, und als ich rüberging zu Herrn Sosna um Bier zu holen, spürte ich, dass der Wind sehr mild war, beinahe frühlingshaft warm. Ich ließ dann die Tür vom Mobil offen, und als die Luft ruhig wurde, hörte wir die Vögel in den Bäumen singen.
Gegen Mitternacht brachte ich Bill in sein Hotel. Der Jetlag machte ihm zu schaffen, und er war vom ungewohnt gehaltvollen Bier einigermaßen angetrunken. Überall hinter den erleuchteten Fenstern sah ich das Licht echter und elektrischer Kerzen. Kaum ein Mensch auf der Straße, nur wenige Autos unterwegs, hauptsächlich Taxen. An den beiden Pfosten vom Eingangstor zum Platz hatte Herr Sosna Tannenzweige befestigt und elektrische Lichterketten. Außer uns waren auf dem Gelände nur noch zwei Trailer bewohnt, aber deren Besitzer waren am Heiligabend nicht da. Charlene war wach als ich hereinkam, hatte die Augen geöffnet, saß beinahe aufrecht in ihrem Sessel, die Hände auf den Lehnen zu Fäusten geballt. „Ist soweit“, sagte sie und begann leise zu singen: „Heja, heja, hoja, heja…“ Einen einfachen Indianergesang. Dann klopfte sie den Rhythmus mit den Händen und begann den Oberkörper im Takt vor und zurück zu wippen. Was blieb mir, als in ihren Abschiedsgesang einzustimmen. Und als wir laut genug geworden waren, begann Dunja zu heulen. Wie ein Wolf bei Vollmond.
Als Todeszeitpunkt wurde der 25. Dezember eingetragen, null Uhr achtundzwanzig. Ich war zu Herrn Sosna rübergelaufen und unter Tränen gerufen „Sie ist tot!“ Und unser Wirt rief den Notarzt herbei, deren ihren Tod offiziell feststellte. Um halb sieben am Morgen kam ein Bestatter, den ebenfalls Herr Sosna gerufen hatte, und holte ihren Körper ab. Fünf Tage später wurde sie verbrannt. Ich ließ mir die Urne aushändigen. Bill war bei mir, sonst niemand. „Und nun?“ fragte er. „Alaska“, sagte ich, „sie muss nach Alaska.“ – „Warum?“ Wir standen vor dem Camper und blickten durch das schüttere Gebüsch auf den Fluss. „Ihr letztes Wort war: Home. Fünf oder sechs Mal sagte sie: Home.“
Es dauerte fast drei Monate bis ich das Mobil verkaufen konnte und ich die nötigen Papiere für den Transport der Urne in die USA zusammenhatte. Außerdem sollte Dunja mit mir kommen, aber es war nicht möglich, sie in die Vereinigten Staaten zu bringen. Also bat ich Bill, der inzwischen von seiner Reise quer durch den alten Kontinent heimgekehrt war, sie in Toronto in Empfang zu nehmen. Denn die Einfuhr eines Hundes in Kanada ging viel einfacher vonstatten, und dank der diversen Impfungen und Gesundheitszeugnisse musste sie dort nicht einmal in Quarantäne. Bill und Dunja holten mich als am Flughafen von Montreal ab. Da ich in Deutschland nicht nur Homer II verkauft hatte, sondern das ganze Inventar und fast all unsere Sachen, reiste ich mit sehr kleinem Gepäck. So nutzte ich den folgenden Tag, Bill betreute den Hund, dazu, mich für den kalten Norden einzukleiden. Und dann ging ich auf die Suche nach einem neuen Mobilhome. Homer III fiel wesentlich kleiner aus als seine Vorgänger, hatte aber Allradantrieb und eine besonders leistungsfähige Heizung. Am 6. April brachen wir auf. Bill weinte wie ein Trauerweib: „Wir werden uns nie wiedersehen!“ Er sollte Recht behalten.
Wir fuhren einmal quer durchs Land, immer zu dritt, denn Charlenes Geist war natürlich bei uns. Das war auch der Hündin bewusst, die sich oft so verhielt, als sei die Herrin dabei, also auch im Bett Platz für sie ließ. Manchmal wedelte sie grundlos mit dem Schwanz und starrte die unsichtbare Gestalt freudig hechelnd an. Ich gewöhnte mir an, Charlene zu berichten, wohin die nächste Etappe führte und redete dabei laut als säße sie neben mir. Wir überquerten die Grenze bei Beaver Creek und fanden ein paar Hundert Meilen weiter nördlich einen wunderschönen einsamen Platz am Ufer des Tanana. Noch herrschte tiefster Winter im Südosten Alaskas, aber wenn die Sonne aufgegangen war, lag schon ein Hauch Frühling in der Luft. Es war der 11. Mai, ein sonniger Tag, an dem wir ihre Asche in den Fluss streuten. Dunja sah dem feinen Pulver lange nach, das vom Wind getrieben über die gleichmäßige Strömung zog und sich dann auf dem Wasser absetzte und schließlich eins damit wurde. Von diesem Augenblick an hatte uns Charlene für immer verlassen.
Dunja und ich fanden ein neues Zuhause in Bancroft, gut 100 Meilen südwestlich von Ottawa, und dort ein winziges Häuschen direkt am Clark Lake. Wir hatten einen eigenen Bootssteg, und ich schaffte ein kleines Boot mit Außenborder an. Dann nahm ich einen Job bei Jean-Pierre in dessen Harley-Werkstatt an. Und weil mein Chef ein guter Kerl ist und man sich da nicht kaputtschuftet und ich Dunja immer mit nehmen konnte zur Arbeit, blieb es dabei. Die Hündin ist inzwischen neun Jahre alt und immer noch topfit. Am liebsten geht sie schwimmen und versucht Fische zu fangen, was ihr nie gelingt. Vor zwei Wochen ist Michelle zu mir gezogen. Eine Frau meines Alters, die in ihrem Leben eine Menge durchgemacht hat. Sie ist sehr schön, sehr sensibel und klug. Wir sind ein gutes Team, und an manchen Tagen ist sie nicht nur meine Gefährtin, sondern auch meine Geliebte.