Vom Fliegen

Im Traum fliege ich wie ein Drachen durch Straßenschluchten. Ich ziehe ein Seil mit eingeknoteten schwarzen Schleifen hinter mir her. Zwischen fünf- oder sechsgeschossigen Häusern mit kleinen Fenstern und ockerfarbenen Fassaden. Manche haben Dachterrassen. [Lesezeit ca. 2 min]

Begleitet von einem Habicht, der über mir fliegt und mich beäugt. Ich lande auf einer Terrasse. Da sitzt ein schöner blonder Mann mit freiem Oberkörper in strahlend weißen Shorts in einem Liegestuhl. Umgeben von einem Laufstall wie ein Baby. Er lächelt mir zu und lädt mich in seine Wohnung ein. Da
ort sitzen und stehen noch mehr schöne blonde Männer in weißen Short, manche mit freiem Oberkörper, andere tragen blütenweiße Hemden. Sie wollen mich in die hinteren Räume locken, aber ich mache kehrt und hebe von der Terrasse zum weiteren Flug ab.

Die Straße windet sich zunehmend nach links und rechts und auf und ab wie die Schienen einer Achterbahn. Langsam verschwinden die Häuserzeilen im Boden. Da ragt eine schroffe Felswand vor mir auf. Ich kann nicht mehr stoppen, aber mitten im zerklüfteten Stein entdecke ich eine Öffnung, den Eingang zu einem Tunnel, den ich ansteure. Weiter in völliger Dunkelheit. Sehe das Licht am Ende, bremse ab und komme am Rand des Ausgangs zum Halten.

Vor mir öffnet sich eine liebliche Landschaft. Sanfte begrünte Hügel. Hier und da eine Buschgruppe. Waldstücke an den Seiten. Durch die gewellte Ebene schlängelt sich ein Fluss, der im Sonnenlicht glänzt. Ein Wesen in schwarzem, glänzendem Anzug tritt zu mir, greift meine Hand und sagt: Zieh das an. Sie reicht mir ein Wingsuit, blau und rot gestreift. Ich ziehe den Anzug an. Meine Begleitung gibt mir einen Stoß. Ich breite die Arme aus und schwebe über das Tal hinweg bis zu einem fernen Strand.

Aus irgendeinem Grund kann ich nicht landen. Im Meer schwimmen zwei Frauen, eine blond, die andere mit schwarzen Haaren, beide unbekleidet. Sie winken mir zu, und die Blonde ruft: Lass sich einfach fallen. Ich werfe den Fluganzug ab und stürze. Da ist kein Meer, da sind keine Frauen unter mir, sondern ein unendlicher LED-Screen. Will den Aufprall verhindern. Mir sind wieder Flügel gewachsen, mit den ich schlage, um den Fall abzufangen und wieder aufzusteigen. Geh in eine Steilkurve und sehe vor mir eine Stadt.

Biege in eine Straßenschlucht ein. Fliege an fünf- oder sechsgeschossigen Häusern mit kleinen Fenstern und ockerfarbenen Fassaden vorbei. Manche haben Dachterrassen. Muss noch eine Runde drehen. Und noch eine.

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