Mit nem Ei im Mund (1)

„Mit nem Ei im Mund um den Block rennen! Wetten, ich kann das?“
„Klar kannste das.“
„Wetten? Wetten?“ Siggi hüpft vor Horsti auf und ab.
„Warum soll das nicht klappen?“ sagt Horsti mit schiefem Gesicht.
„Mensch! Mit nem Ei im Mund! Was wettest du?“

Ganz aufgeregt ist Siggi. „Fünf Runden mit nem Ei im Mund um den Block. Da würd ich wetten.“
„Zwei?“
„Einverstanden. Zwei Runden mit nem Ei im Mund um den Block. Das schaffste nicht.“ Horsti ist sich sicher.
„Und worum wetten wir? Eine Mark?“
Horsti tippt sich an die Stirn: „Wohl blöd. Sagen wir: Sechzig Pfennig.“
Siggi ist einverstanden.

„Und wo kriegen wir nen Ei her?“
Renate weiß es: „Wir leihen uns eins bei Oma Müsch!“
Au ja, grölen die sieben Kinder von der Hildebrandtstraße und rennen um die Ecke zu Oma Müschs Bäckerei.

Zu einem Drittel Bäckerei, zu zwei Dritteln Kramladen und Büdchen, das ist Oma Müschs Bäckerei auf der Oberbilker Allee. Grad hat Rolf Brücks frisches Brot gebracht, das einen seltenen Duft in den Laden bringt, der sonst nach den sauren Gurken riecht, die Oma Müsch in großen offenen Gläsern anbietet.

Marie ist als erste im Laden: „Oma Müsch, Oma Müsch…“
„Halt, ihr Tungusen!“ brüllt Oma Müsch in breitem ostpreußischem Tonfall und streckt der hereinstürmenden Bande beide Hände über der Ladentheke entgegen.

Jetzt sind alle Sieben drin und reden durcheinander.
„Nur einer spricht. Verstanden!“ und zeigt auf Renate, die größte und älteste in der Runde, die bei Bedarf einen vernünftigen Eindruck machen kann. „Was sollt ihr dieses Mal klauen?

„Nix klauen, Oma Müsch. Wir wollten uns bei dir ein Ei leihen.“
„Ein Ei? Seid ihr denn jetzt ganz und gar verrückt geworden?“ Oma Müsch stemmt die Fäuste in die Hüften, die so breit sind, dass sie damit notfalls die Ladentür versperren und flüchtige Diebe einfangen kann.

„Nein, Oma Müsch“, mischt sich Siggi ein, „es geht um eine Wette zwischen mir und Horsti.“
„Und wenn das Ei kaputt geht? Wer von euch Schlawinern zahlt es?“

Ein guter Einwand. Sechs der sieben Kinder denken nach. Nur Klein-Elke mit dem schimmeligen Stoffhasen im Arm weint ein bisschen vor sich hin, weil sie viel lieber an der Düssel Stichlinge gucken wollte und für das anschließende Quengeln von ihrer Schwester Marie eine Ohrfeige bekommen hatte.

„Wir lassen ein Pfand da“, sagt Marie und entreißt Klein-Elke das Knuddeltier, um es auf die Ladentheke zu legen. Klein-Elke schreit auf und fängt nun ein lautes Heulkonzert an.

„Du kriegst das Viech ja wieder“, brüllt Oma Müsch gegen Klein-Elkes Weinkrampf an. Aber das beruhigt Maries Schwester nicht.

„Da habt ihr das Ei. Aber wehe…“

Und schon sind die Kinder aus dem Laden gestürmt; Marie mit Klein-Elke im Schlepptau, die beim Rennen mit Weinen aufhört, weil sie sonst keine Luft be¬kommen würde.

***

Der Unimog mit den Bundesbahn-Transportwagen poltert über die Oberbilker Allee. Sieben eisenbereifte Anhänger schlingern über die Fahrbahn. Dahinter ein Mann mit Hut im Opel Kapitän, der das Fenster runterkurbelt, die Zigarre aus dem Mund nimmt und laut flucht. Wachtmeister Blümchen steht an der Ecke Corneliusstraße und überlegt, ob er dem Opelfahrer einen Strafzettel verpassen soll. Aber da ist der Unimog mit seinen Anhängern schon in die Hildebrandtstraße eingebogen, und der Mann im Opel Kapitän kann wieder Gas geben.

Auch vor der Einfahrt des Waschmaschinenlagers steht so ein Transportanhänger. Aus Holz, das wie bei einem Fass mit starken Eisenbändern zusammengehalten wird. Je zwei Kanteisen von Ecke zu Ecke überkreuz befestigt. Eine Metallgitter hält den Lieferschein. Die Deichsel dient gleichzeitig als Bremse; ist sie hochgeklappt, werden an zweien der Eisenrädern Brems¬backen angezogen. Zieht man die Deichsel wieder in die Waagerechte, lösen sich die Bremsen. Diese Konstruktion wird von einem Federmechanismus unterstützt, der die Deichsel mit Schwung an den Behälter zieht, wenn man sie über einen bestimmten Punkt hinaus aufwärtsbewegt.

Horsti hatte vor ein paar Wochen beim Spielen mit einem Behälter drei Fingernägel eingebüßt, als er seine linke Hand an der Wagenrückseite aufstützte, während Ebse gerade die Bremse feststellen wollte. Die Deichsel sauste, durch Federkraft beschleunigt, hoch und erwischte grad noch Horstis Fingerspitzen. Natürlich wurden die Nägel sofort blau und später schwarz, und Horstis Vater fuhr nachmittags mit ihm in der Linie 8 zum Martinus-Kranken¬haus, wo man ihm die betroffenen Fingernägel entfernte.

Horsti trägt immer noch einen dicken Verband an der linken Hand. Und hatte niemandem erzählt, dass er schon beim Ziehen des ersten Nagels ohnmächtig geworden war und nach dem Aufwachen fünf Stunden lang ununterbrochen ge¬heult hatte. Wer wollte das schon wissen? Ein Junge von elf Jahren weint nicht. Schon gar nicht vor Schmerzen. Obwohl: Auf die Frage, ob es noch weh tue, sagte Horsti immer „Es schmerzt!“ Was die Freunde zu Lachstürmen hinriss.

Micha hat die Start-und-Ziellinie schon mit Kreide auf den Bürgersteig gemalt. Direkt an der Ecke, wo eben noch der klappernde Unimog-Zug eingebogen ist.

„Geht´s jetzt endlich los?“ fragt Marie ungeduldig und guckt Klein-Elke böse an, weil die immer noch nicht still ist.
Ebse stellt sich breitbeinig über die Linie und streckt beide Arme rechtwinklig nach rechts und links aus: „Achtung!“
„Stopp, ruft Horsti, das Ei! Wer hat das Ei?“

Die Kinder schauen sich gegenseitig an: Horsti guckt Siggi an, der blickt sich zu Ebse um, der wiederum Renate mustert, die Marie fragend ansieht. „Klar, ich hab´s.“
Zerrt an der kleinen Schwester und sagt: „Hätt ich vor lauter Heulerei beinahe vergessen.“
Und legt Siggi das Ei in die Hand.

Der nimmt eine Zirkuspose ein, wirft den Kopf in den Nacken, sperrt den Mund weit auf und legt das glatte weiße Ei mit der Rechten in den Mund. Die Bande applaudiert.

Siggi kauert sich nieder wie Armin Harry beim Hundertmeterlauf und richtet seinen Blick auf einen unsichtbaren Horizont.
„Zweimal um den Block, Siggi, zweimal!“ ruft im Horsti noch zu.

Ebse, der die ganze Zeit in seiner Haltung als Starter verharrt, hebt die Arme ein wenig an, dreht die Handflächen dabei nach oben: „Fertig.“
Siggi hebt den Hintern hoch und senkt den Blick.
Die Hände klatschen über Ebses Kopf zusammen: „Los!“ Siggi macht einen Blitzstart und verfällt dann in einen strammen Trab.

Zwei Runden um den Block, das ist eine ganz schöne Strecke. Das Ei kullert in seinem Mund. Es schmeckt eigentlich nach nichts. Aber der Gegenstand im Mund regt Siggis Spucke an. Er schluckt alle paar Schritte. Und langsam bildet sich ein leichter Geschmack wie eine sehr dünne, fade Hühnersuppe. Ob wohl ein Küken im Ei ist? fragt sich Siggi. Ob dem Küken jetzt schlecht wird von der Schaukelei?

Da ist er auch schon am Werkstor der Bonbonfabrik in der Hildebrandtstraße. Ein starke Wolke Lakritzgeruch weht auf den Bürgersteig. Genau, denkt Siggi, von meinem Wettgewinn hol ich mir nachher beim Pförtner ne Tüte Waffelbruch für nen Groschen. Oder für fünf Pfennig gemischte Lakritzreste. Oder beides. Oder dazu noch einen Beutel misslungene Gummibärchen. Auch für nen Groschen. Bleiben immer noch fünfunddreißig Pfennig übrig. Da krieg ich bei Oma Müsch auch noch ein Sigurd-Heftchen.

Der Unimog hat seine Wagen im Hof der Lakritzfabrik abgestellt und kommt aus der Einfahrt. Als der Trecker an Siggi vorbeifährt, schaut er, ob vielleicht Erwin Schönerstedt am Steuer sitzt. Der ist nämlich Bahnbeamter im Güterverkehr und wohnt bei seinen Eltern. Im Haus neben dem von Siggi.

Erwin hatte ihn schon ein paar Mal mitgenommen zum Bahnhof. Er saß dann im Stellwerk des Derendorfer Güterbahnhofs, schaute auf das Gewirr der Gleise, beobachtete die Männer, die mit den Bremsklötzen hantierten, versuchte bei jedem Waggon, der den Ablaufberg herunterrollte, vorherzusagen, welchen Gleisweg er nehmen würde, und aß ansonsten Butterbrote, die ihm Erwins Kollegen schenkten.

Auch mit Edgar, Erwins Bruder war er schon mitgefahren. Der arbeitet als Fahrer für die Keksfabrik Xox. Ware ausliefern, nannte er seine Tätigkeit. Siggi saß auf dem Beifahrersitz im VW-Transporter, der genauso lackiert war wie die berühmten Xox-Keksdosen, von denen eine auch bei Frau Jäger stand, die er manchmal mit seinen Eltern besuchen musste. Leider bewahrte die alte Dame, von der seine Mutter manchmal geheimnisvoll sagte, dass es bei der reichlich zu erben gäbe, darin selbstgebackene Plätzchen auf, die es mit den wunderbar knackigen Xox-Waffeln mit Kakao-Füllung nun wirklich nicht aufnehmen konnten.

Edgars Keksdosen-Bulli strahlte in kräftigem Rot, das mit lebensecht wirkenden Keksen, Waffeln und Käsegebäck bemalt war. Dazu natürlich der Xox-Schriftzug, dessen Buchstaben aussahen wie aus Salzstangen geformt.

Siggi hatte oft überlegt, ob er nicht auch Maler werden sollte. Aber dann einer, der die Sachen ganz so malen konnte, wie sie in Wirklichkeit aussahen. Natürlich würde er dann nicht nur Autos bemalen. Sondern auch die Plakatwände an den Kinos. Er stellte sich vor, wie er auf einem Gerüst hoch über dem Eingang des Kristallpalastes das Plakat für seinen Lieblingsfilm malen würde. Wie er die verschiedenen Gelbs des Wüstensandes erfinden würde und das Gesicht des Lawrence von Arabien mit den strahlend blauen Augen so lebensecht gestalten, dass die Leute schon massenweise vor dem Kino stehen blieben, bevor auch nur das Plakat fertig wäre, geschweige denn der Vorverkauf begonnen hätte.

Als Beifahrer im Xox-Lieferwagen fühlte sich Siggi schon wichtig genug. Er spürte, dass auch das eine Aufgabe sein könnte, Waren aus Fabriken in die Läden zu bringen, wo jedermann sie kaufen könnte. Außerdem hatte Edgar immer reichlich Xox-Salzstangen im Handschuhfach.
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Langsam geht ihm der Atem aus, mit dem Ei im Mund. Siggi beschließt, sich eine Pause zu gönnen. Davon war ja nicht die Rede gewesen, dass er keine Pause machen sollte. Aber, ob er das Ei dabei rausnehmen dürfte? Wahrscheinlich hätte er die Wette dann verloren. Also heimlich. Siggi bleibt vor dem dunklen Fenster des Geigenbauers stehen. Schaut sich um. Niemand ist ihm gefolgt. Nimmt das Ei aus dem Mund und atmet kräftig durch.

Das Haus, in dem der Geigenbauer Laden und Werkstatt eingerichtet hat, ist das schmalste auf der Hildebrandtstraße. Horsti hatte, in der Zeit als er alle Häuser, Einfahrten und Höfe vermessen wollte, die Breite abgeschritten und ein Maß von nur drei Meter zwanzig herausbekommen. Neben Schaufenster und Ladentür geht es gleich ins Treppenhaus. Das Haus ist zwar schmal, reicht aber bis fast an den Bahndamm heran. Die Treppe führt deshalb wie ein schmaler schräger Gang ohne Absatz bis in die erste Etage. Der Keller ist nur durch den Hof zu erreichen.

Jedenfalls nimmt das Schaufenster gut zwei Drittel der Breite ein. Keines der Kinder hatte je herausfinden können, ob das Fensterglas schmutzigbraun war oder ob die vielen holzfarbenen Sachen im Laden den Eindruck machten, man blicke in ein braunes Loch. Nur Marie. Sagte Renate, die es von Maries Bruder Micha hatte.

Der hatte erzählt, eines Tages sei Marie am Geigenladen vorbeigegangen als der Geigenbauer auf die Straße getreten sei. Sie hätte sich ein bisschen erschrocken, weil sie, wie die anderen Kinder, den Geigenbauer zuvor noch nie gesehen hatte. Aber er wäre ihr ganz freundlich vorgekommen mit seinem runden Gesicht, mit kleinen, dunklen Schweinsaugen hinter einer noch kleineren, randlosen Brille und der Stupsnase, die in seinem dichten Vollbart fast verschwand. Einen grauen Kittel habe er getragen, einen Seemannspullover mit Rollkragen darunter und nackte Füße in Holzpantinen.

Er habe sie gefragt, ob sie einmal den Laden sehen wolle. Und ob sie Durst hätte. Sie sei mit ihm hineingegangen und habe dort eine lauwarme Sinalco ge¬trunken, während der Geigenbauer ununterbrochen von den Violinen (Micha sagte: Fiolinen, mit Betonung auf der ersten Silbe), Bratschen, Celli (Micha sagte: Schälli) und Kontrabässen erzählt und behauptet habe, früher sei er selbst ein Virtuose (Micha sagte: Fürtohose) gewesen, aber bei einem Autounfall habe sich den linken Arm so schwer verletzt, dass er nicht mehr in der Lage wäre, ein Instrument (Micha sagte: Inschtrument, mit Betonung auf der ersten Silbe) zu halten.

Marie habe sich die Geigen angesehen und gefragt, ob er auch wirklich manch¬mal, welche baue, weil alle Leute im Häuserblock behaupteten, niemals habe jemand bei ihm eine Geige bauen lassen. Worauf der Geigenbauer sagte, dass er Instrumente für die besten Orchester (Micha sagte: Orschester) der Welt baue und diese versende. Alle sechs Wochen brächte die Bahn einen Transportwagen, den er mit fertigen Instrumenten fülle, und den dann der Unimog abholen käme. Und weil sich das alle im Hof abspiele, hätte noch kein Nachbar dies je beob¬achtet. Außerdem würden manchmal Kunden kommen, Saiten zu kaufen, und die eine oder andere Reparatur führe er auch aus. Aber am liebsten baue er Geigen und Celli. Er nähme sich viel Zeit mit den Entwürfen. Ob sie auch seine Werkstatt sehen wollen. Marie bejahte.

***

Siggi hat den Eindruck, die Pause müsste jetzt zu Ende sein, schiebt sich das Ei in die rechte Backentasche – er hat herausgefunden, dass er dann besser atmen kann, als wenn das Ei auf seiner Zunge liegt – und läuft los.

Und in diesem Moment bricht eine Hölle los. Um die Häuserecke bläst eine schwarze Wolke auf ihn zu. Begleitet von einem Lärm, als ob Millionen Kieselsteine über ein gigantisches Waschbrett rollten. Siggi nimmt eine Nase voll Kohlenstaub und muss heftig husten. Rasch spuckt er das Ei in die Hand und hustet hemmungslos.

Natürlich ist er stehengeblieben und beendet den Anfall mit vorgebeugtem Oberkörper. Um die Ecke kommt der Kohlenhändler.

Ein Mann von über zwei Metern Länge und dick wie der Elefant im Wuppertaler Zoo, vor dem sich Siggi bei einem Besuch vor Jahre so geängstigt hatte. Schwarz von oben bis unten. Schwere Stiefel mit Metallbeschlägen an der Spitze und an der Hacke. Eine Manchesterhose mit weitem Schlag. Aufgehängt an Hosenträgern, die sich über ein pralles, dunkelgrau-schwarz-gestreiftes Hemd ohne Kragen spannen. Vom Kohlenstaub geschwärztes, kantiges Gesicht, schwarzes Kraushaar, das in dicken Koteletten ausläuft, die unter einer schwarzblauen Mütze hervorquellen.

Der Kohlenhändler hat eine Flasche Bier in der Hand, blinzelt ein bisschen in Siggis Richtung und sagt: „Hasse sisch verschrocke, wa?“
Lässt den Bierflaschenverschluss mit Plopp aufspringen und zischt den Inhalt in einem Zug in seinen dicken Hals. Rülpst. „Eene Schüttung, eene Flesch!“
Und verschwindet wieder um die Ecke.

Gut, dass ich das Ei noch ausgespuckt hab, denkt Siggi. Sonst wär‘s mir rausgeflogen vor Husten. Schon mal hatte er sich furchtbar erschrocken als im Kohlenhof eine Ladung Koks aus dem ersten Stock des Lagers über die Rutsche auf die eisenbeschlagene Ladefläche des Pferdewagens gepoltert war. Auch damals war der Kohlenhändler aus dem Hof gekommen und hatte Bier getrunken. Siggi hatte sich damals zum ersten Mal getraut, in den Hof des Kohlenhändlers zu gucken.

Der dreieckige Kohlenhof wird begrenzt vom Haus des Kohlenhändlers, das von vorne strahlend sauber gehalten, von hinten aber schwarz-braun-gesprenkelt ist, dem Anbau des Hauses, in dem der Geigenbauer seinen Laden hat, und dem Bahndamm, der an dieser Stelle dem Kohlenhändler dazu dient, seine Halden aufzuschütten. Siggi war damals wirklich in den Hof geschlichen, aber der Kohlenhändler hatte ihn erwischt und ohne viel Federlesens seine Hand ge¬nommen und einmal rund um den Hof gezerrt.

„Un dat sin Eierkohle. Und dat is Koks usse Hütte für zum Verfeure in Zentralhiezong. Un dat sin Briketts uss Eschweiler.“ Und jeden Haufen erklärt.
Schließlich schob er Siggi wieder auf den Bürgersteig, drehte ihn so, dass sich die beiden in die Augen sehen konnte, zumal der Kohlenriese sich in die Hocke begeben hatte, und sagte: „Aber nit hier in minge Hof rumspiniere. Klar?“
Siggi hatte heftig genickt, sich losgerissen und war weggelaufen.

(Fortsetzung folgt…)