Eines Tages fuhr Thibaud auf einem Motorrad vor. Jill hatte gerade Männertreu am Rande des Steingartens gesetzt, während ich am Zaun arbeitete. Die Maschine war nicht sehr groß, aber laut. Thibaud trug schwarzes Leder und einen altmodischen Helm mit Stofflappen, die seine Ohren bedeckten. Er bockte das Motorrad am Bordsteinrand auf und kam in den Garten. Dort nahm er den Helm ab und grinste uns an. Jill wischte sich die Hände an der Schürze ab und kam zu uns.
“Purer Sex”, sagte Thibaud, “die Fahrt auf diesem Ding ist purer Sex. Fünfhundert Kubikzentimeter, Einzylinder-Langhuber, Leerlaufdrehzahl knapp über Sechshundert.” Das erklärte seine Euphorie nur wenig. Wir setzen uns auf die Kante der Terrasse, ich holte drei Flaschen Bier.
Thibaud nahm einen tiefen Schluck und setzte zur Erklärung an: “Letztlich ist die Mechanik jeder Elektronik überlegen, das ist klar. Nicht nur, weil bewegte Materie direkten Einfluss auf den menschlichen Körper nimmt, also sinnlich ist, sondern auch, weil sie den Möglichkeiten der Sinnesorgane und des Verstandes mehr entspricht. Sie ist fassbar und erfassbar. Alles was virtuell ist, ist mir nun zuwider.” Er leerte die Flasche und warf sie über den Zaun auf die Straße. Wir hörten sie zerschellen und mussten lachen.
Das hatten wir von Thibaud nicht erwartet.