In den späteren Jahren fand man Thibaud nur noch auf der Veranda, die er zu einem Hightech-Wintergarten hatte umbauen lassen. Filmbilder flimmerten dort frei im Raum, Musik empfing er drahtlos und ohne Umweg über Lautsprecher oder Kopfhörer mit dem Wifi-Chip hinter der rechten Schläfe. Ein Nachbar hatte uns angerufen und sich sehr besorgt gezeigt, weil Thibaud sich seiner Beobachtung nach seit Tagen nicht mehr aus dem Sessel hinter den hohen Scheiben bewegt hatte.
Als wir dort eintrafen, unten am Bach parkten und den Garten durch die Hintertür betraten, lag ein merkwürdiger Geruch in der Luft. Jill meinte, es röche nach verschmorten Kabeln. Wir näherten uns dem Wintergarten und sahen Thibaud in seinem Sessel sitzen, unbeweglich. Ich fand den Schalter der Alarmanlage hinter dem Rhododendron und deaktivierte das System. Die Tür zur Küche war ohnehin nur angelehnt.
Auch mir kam der Geruch bekannt vor – ich erinnerte mich daran, dass so Tonbänder in den sechziger Jahren gerochen hatten. Ich sprach Thibaud sofort an, nachdem wir die Veranda betreten hatten. Jill ging zu ihm und tippte ihm auf die Schulter. Keine Reaktion. Als sie den Sessel umdrehte, wurde uns klar, dass dort nicht Thibaud saß, sondern eine lebensechte Puppe, die seine Kleidung trug. Dann stand Thibaud nackt im Durchgang zum Wohnraum, sein langes graues Haar offen und fast bis zu den Hüften hängend. Er lachte leise: “Kurzschluss.”