Wie aus dem Nichts, wie ein Wedergänger, wie ein vom Tode Auferstandener erschien Thibaud eines Abends im Gasthaus. Jahre waren vergangen, und die Gruppe hatten schon einige Tote zu beklagen. Erhard war erst vor wenigen Monaten bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Beerdigung von Moni war auch erst sieben, acht Wochen her. Thibaud sah dagegen besser aus als lange Zeit zuvor. Als wäre er zwischendurch von einer Kur in die nächste gewechselt. Er setzte sich auf seinen angestammten Platz, blickte in die Runde und fragte: Na, wie ist es euch ergangen?
Es war Zilly, die als Erste ihre Freude über seine Rückkehr zeigte. Hanshubert begann gleich mit einem weitschweifigen Bericht. Und nachdem alles außer Oda etwas gesagt hatten, sagte Thibaud: Ich bin gekommen, weil ich euch vor meinem Tod noch einmal sehen wollte. Die Freunde sahen sich bestürzt an. Ich habe Krebs, fuhr er fort, wie alle Menschen meiner Generation: Wir die wir in den fünfziger Jahren aufgewachsen sind, haben Unmengen radioaktiver Strahlung abbekommen. Damals wurden Atombombenversuche noch oberirdisch abgehalten, und jedes Mal entstand eine strahlende Wolke, die den Erdball umkreiste und uns alle mit ihrer schädlichen Energie verseuchte.
Ja, aber, warf Hanshubert ein, welche Art Krebs hast du denn? Thibaud nahm einen langen Schluck vom Rotwein und antwortete: Das weiß ich noch nicht.